Namensgeber

1919 wurde in der Weimarer Verfassung die allgemeine Schulpflicht verankert und eine für alle gemeinsame Grundschule angekündigt. Eine Grundschule für alle – unabhängig ihrer sozialen und kulturellen Herkunft. In diesen Zeitraum fallen auch der Bau und die Gründung der Theobald-Ziegler-Schule (Erstbezug im April 1920). Auch die Namensgebung der Schule spiegelt diese Innovation im Bildungswesen wider.

Theobald Ziegler war ein Pädagoge mit Herz. Er wurde am 9.2.1846 in Göppingen/Württemberg geboren und starb am 1.9.1918. In Tübingen studierte er evangelische Theologie und Philosophie. Er unterrichtete an verschiedenen Gymnasien, unter anderem in Straßburg (ab1862). Dort wurde Albert Schweitzer einer seiner bekanntesten Schüler. Theobald Ziegler wurde 1894 zum ordentlichen Professor ernennt. Er hielt in dieser Funktion einige Gastvorträge in Frankfurt am Main. Im Zuge dessen war er bei der Frankfurter Lehrerschaft sehr gefragt. Nach seiner Versetzung in den Ruhestand in1911 lebte Theobald Ziegler in Frankfurt am Main. Während des ersten Weltkrieges unterrichtete er am Wöhlergymnasium am Dornbusch. Vielleicht führte diese geographische Nähe zur Namensgebung. Die Theobald-Ziegler-Schule in Frankfurt ist die einzige Schule in Deutschland, die nach ihm benannt ist.

Die Einführung der allgemeinen Schulpflicht und die Bedeutung, die Theobald-Ziegler der allgemeinen Grundschule beimisst, stellen auch heute noch die pädagogischen Grundpfeiler der Theobald-Ziegler-Schule dar. Die Theobald-Ziegler-Schule ist eine Grundschule die allen Bedürfnissen ihrer Schülerinnen und Schüler im Einzugsgebiet gerecht werden möchte. So lautet der Leitsatz des Schulprogrammes.

Ebenso spiegeln sich die Ziele und Hoffnungen, die vor 101 Jahren an die Einrichtung der allgemeinen Grundschule geknüpft wurden, im heutigen pädagogischen Alltag der Theobald-Ziegler-Schule wider. Der Zusammenhalt in der sich spaltenden und gespaltenen Gesellschaft soll gestärkt und die Fundamente für ein demokratisches Miteinander gelegt werden. Dabei spielen Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit eine große Rolle. Frank-Walter Steinmeier sagte in seiner Eröffnungsrede zum Festakt „100 Jahre Grundschule“ im September 2019 folgendes:

„Wie an keiner anderen staatlichen Institution kommen hier Kinder unterschiedlicher Herkunft, Kultur und Religion, Kinder aus unterschiedlichen sozialen Schichten, Kinder mit und ohne Behinderung, zusammen, um miteinander und voneinander zu lernen.“

So wie Theobald Ziegler sagte: Die Volksschule ist die wichtigste Schule, die wir überhaupt haben.“